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1.
Johann Strauss: Kaiser-Walzer
Walzer 1
Mein Wien, du Stadt voll Poesie,
Dein Lebenshauch ist Harmonie,
Was dich beseelt, heißt Melodie,
Im Takt des Walzers, so klopfet sie.
Walzer 2
Alles leuchtet, funkelt hell an dir,
Sonne, Mondschein, alle strahlen hier
Und die Sonne, oben ich sie schau,
Schenkt ihr vom Himmel sein tiefes Blau.
Walzer 1
Mein Wien, du Stadt voll Poesie,
Dein Lebenshauch ist Harmonie,
Was dich beseelt, heißt Melodie,
Im Takt des Walzers, so klopfet sie.
Walzer 2
Alles leuchtet, funkelt hell an dir,
Sonne, Mondschein, alle strahlen hier
Und die Sonne, oben ich sie schau,
Schenkt ihr vom Himmel sein tiefes Blau.
Walzer 3
O du Stadt voller Lieder,
Wie vom Himmel hernieder
Ist der Klang der Musik,
Die aus dir und deinem Herzen kommt.
Wo sich Lachen und Weinen
Wie sonst nirgends vereinen
In Musik und in Wort
zu deinem Lobe.
Walzer 4
Ja, deinem Zauber, deinen Melodien
und den Harmonien muss man sich ergeben,
Ja, diese Lieder machen uns so froh
Denn das ist genug
zum Glücklichsein.
Walzer 3
O du Stadt voller Lieder,
Wie vom Himmel hernieder
Ist der Klang der Musik,
Die aus dir und deinem Herzen kommt.
Wo sich Lachen und Weinen
Wie sonst nirgends vereinen
In Musik und in Wort
zu deinem Lobe.
Walzer 4
Ja, deinem Zauber, deinen Melodien
Und den Harmonien muss man sich ergeben,
Ja, diese Lieder machen uns so froh
Denn das ist genug
zum Glücklichsein.
Walzer 5
O du Wienerwald,
Der die Stadt als Juwel umgibt,
Heller Klang, Vogelsang
Klingt aus dir, dringt zu mir,
Heiterkeit und Herz,
Das gilt hier als des Lebens Sinn,
Voller Freud, voller Charme
Singt und tanzt hier reich und arm.
Walzer 6
Ja, mein Wien, das bist du,
Rufst es laut allen zu,
Kommt und spielet und singt,
Dass zur Freude es klingt.
Alles, was dich umgibt,
Was die Welt an dir liebt,
Dein Reiz, er überdaure
strahlend für lange Zeit.
Walzer 7
Dein Walzerlied, du mein Wien,
Hat mich oft beglückt,
Wenn ich fern von dir
Deinem Reiz entrückt;
Die Walzersehnsucht,
Die traf mich dann doppelt schwer,
Wollt‘ ich könnte zu dir her.
Dein Walzerlied, du mein Wien,
Hat mich oft beglückt,
Wenn ich fern von dir
Deinem Reiz entrückt;
Die Walzersehnsucht,
Die traf mich dann doppelt schwer,
Wollt‘ ich könnte zu dir her.
Walzer 8
Die Liebe dahin, mein einziges Wien,
Die liegt mir im Blut,
ich schäm mich nicht drum.
Wie oft ist’s geschehn,
Wenn ich dich gesehn
Bei Mondennacht vom Wienerwald her,
Dass heller Gesang
Vom Herzen mir drang,
Zum Lobe von dir,
Du Schönheit am Strom!
Königin, Zauberin, du mein Wien!
Walzer 7
Dein Walzerlied, du mein Wien,
Hat mich oft beglückt,
Wenn ich fern von dir
Deinem Reiz entrückt;
Die Walzersehnsucht,
Die traf mich dann doppelt schwer,
Wollt‘ ich könnte zu dir her.
Walzer 1
Mein Wien, du Stadt voll Poesie,
Dein Lebenshauch ist Harmonie,
Was dich beseelt, heißt Melodie,
Im Takt des Walzers, so klopfet sie.
Walzer 2
Alles leuchtet, funkelt hell an dir,
Sonne, Mondschein, alle strahlen hier
Und die Sonne, oben ich sie schau,
Schenkt ihr vom Himmel sein Blau.
Walzer 5
O du Wienerwald,
Der die Stadt als Juwel umgibt,
Heller Klang, Vogelsang
Klingt aus dir, dringt zu mir,
Heiterkeit und Herz,
Das gilt hier als des Lebens Sinn,
Voller Freud, voller Charme
Walzer 6
Ja, mein Wien, das bist du,
Rufst es laut allen zu,
Kommt und spielet und singt,
Dass zur Freude es klingt.
Alles, was dich umgibt,
Was die Welt an dir liebt,
Dein Reiz, er überdaure
strahlend für lange.
2.
Johann Strauss: Tritsch Tratsch Polka
I. Polka
A. Ritornell 1
Er ist, man sagt,
man hat sich schon beschwert,
man fragt, man klagt,
Das ist doch unerhört,
B.
Man meint, es scheint,
Er stellt sich gern zur Schau,
Man glaubt, man meint,
Man weiß es nicht genau.
C.
Gerüchte brodeln ganz ungeniert,
Raffiniert kommentiert,
auf einmal fühlt man sich exponiert,
Wie ist denn das nur passiert?
D.
Das hat man noch nie vernommen,
Ist das schon mal vorgekommen,
Wie sind wir hier her gekommen,
hier an diesem Punkt?
E.
Das Gehirn geht im Kreis,
Der Verstand liegt auf Eis,
Während sie die Mär verbreiten
F. Ritornell 2
Er ist, man sagt,
man hat sich schon beschwert,
man fragt, man klagt,
Das ist doch unerhört,
G.
Man meint, es scheint,
Er stellt sich gern zur Schau,
Man glaubt, man meint,
Man weiß es nicht genau.
H. Trio
Wenn sie kleine Erbsen zählen,
Um die Anderen zu quälen,
Zwischen Schwert und Worten wählen,
Um sich zu beweisen, dass sie tüchtig sind.
I.
Treiben sie es auf die Spitze,
Feixen, frotzeln, reißen Witze,
Reden sich in Dauerhitze,
Um sich zu beweisen, dass sie wichtig sind.
J.
Wir kommen jetzt so richtig erst in Fahrt,
Inzwischen geht es wirklich hart auf hart,
Wir streiten um des alten Kaisers Bart,
Ja um des Kaisers Bart.
K.
Treiben sie es auf die Spitze,
Feixen, frotzeln, reißen Witze,
Reden sich in Dauerhitze,
Um sich zu beweisen, dass sie wichtig sind.
L. Ritornell 1
Er ist, man sagt,
man hat sich schon beschwert,
man fragt, man klagt,
Das ist doch unerhört,
M.
Man meint, es scheint,
Er stellt sich gern zur Schau,
Man glaubt, man meint,
Man weiß es nicht genau.
N.
Gerüchte brodeln ganz ungeniert,
Raffiniert kommentiert,
auf einmal fühlt man sich exponiert,
Ja, wie ist denn das nur passiert?
O.
Das hat man noch nie vernommen,
Ist das schon mal vorgekommen,
Wie sind wir hier her gekommen,
hier an diesem Punkt?
P.
Das Gehirn geht im Kreis,
Der Verstand liegt auf Eis,
Während sie die Mär verbreiten
Q. Ritornell 2
Er ist, man sagt,
man hat sich schon beschwert,
man fragt, man klagt,
Das ist doch unerhört,
R.
Man meint, es scheint,
Er stellt sich gern zur Schau,
Man glaubt, man meint,
Man weiß es nicht genau.
S. Coda
Es bleibt Klatsch und Tratsch,
Was weiß man denn?
Man weiß doch nichts,
Das weiß ich.
3.
Johannes Brahms
Darthulas Grabesgesang
Mädchen von Kola, du schläfst!
Um dich schweigen die blauen Ströme Selmas!
Sie trauren um dich, den letzten Zweig
von Thruthils Stamm!
Wann erstehst du wieder in deiner Schöne?
Schönste der Schönen in Erin!
Du schläfst im Grabe langen Schlaf,
Dein Morgenrot ist ferne!
Nimmer, o nimmer kommt dir die Sonne
Weckend an deine Ruhestätte:
»Wach‘ auf! Wach‘ auf, Darthula!
Frühling ist draußen, die Lüfte säuseln,
Auf grünen Hügeln, holdseliges Mädchen,
Weben die Blumen! Im Hain wallt sprießendes Laub!
Wach‘ auf! Wach‘ auf, Darthula!«
Auf immer, auf immer, so weiche denn, Sonne,
Dem Mädchen von Kola, sie schläft.
Nie ersteht sie wieder in ihrer Schöne!
Nie siehst du sie lieblich wandeln mehr.
Mädchen von Kola, sie schläft.
4.
Wiener Blut
Wiener Blut, Wiener Blut!
Voller Schwung, Voller Kraft, Voller Glut,
Wiener Blut, Wiener Blut
Du erhebst, Du belebst unser’n Mut!
Wiener Blut! Wiener Blut!
Was die Stadt Schönes hat, in dir ruht!
Wiener Blut, Wiener Blut!
Allerort’ gilt das Wort: Wiener Blut!
Doch schau‘, wie plötzlich, wer hätt’s gedacht,
Haben, mein Bester, Sie sich gemacht;
Aus dem soliden und strengen Mann
Wurde der flotteste Don Juan!
Es bricht das Herz uns manchmal entzwei
Dass man schon glaubt, dass es ist vorbei
Doch’s Wiener Blut macht’s schnell wieder gut
Man find’t zueinand‘ und reicht sich die Hand
5.
Tausend und eine Nacht
Tra la la la la la
So hört man es klingen, überall es singen.
Tra la la la la la
So hört man es klingen, froh sich schwingen.
Ja, so singt man in der Stadt wo ich geboren
Ja, so singt man an dem schönen Donaustrand.
Tra la la la la la
Ja, so singt man in der Stadt wo ich geboren
Ja, so singt man an dem schönen, prächt‘gen Donaustrand.
6.
Pizzicato-Polka
7.
Abendständchen (Clemens Brentano)
Hör, es klagt die Flöte wieder,
Und die kühlen Brunnen rauschen!
Golden weh’n die Töne nieder;
Stille, stille, lass uns lauschen!
Holdes Bitten, mild Verlangen,
Wie es süß zum Herzen spricht!
Durch die Nacht, die mich umfangen,
blickt zu mir der Töne Licht.
8.
An der schönen blauen Donau
Walzer Nr. 1
Donau so blau (so blau, so blau)
Durch Tal und Au (durch Tal und Au)
Wogst ruhig dahin (wogst du dahin)
Dich grüßt unser Wien (grüßt unser Wien)
Dein silbernes Band (dein silbern Band)
Knüpft Land an Land (knüpft Land an Land)
Und fröhliche Herzen schlagen
An deinem schönen Strand
Walzer Nr. 2
Weit vom Schwarzwald her
Eilst du hin zum Meer
Spendest Segen allerwegen
Ostwärts geht dein Lauf
Nimmst viel Brüder auf
Bild der Einigkeit für alle Ewigkeit
Alte Burgen seh’n
Nieder von den Höh’n
Grüssen gerne dich von Ferne
Und der Berge Kranz
Hell vom Morgenglanz
Spiegelt sich in deiner hellen Wellen Tanz
Walzer Nr. 3
Die Nixen auf dem Grund
Die geben’s flüsternd kund
Was alles du erschaut
Seitdem über dir der Himmel sonnig blaut
Drum schon in alter Zeit
Ward dir manch‘ Lied geweiht
Und mit dem hellsten Klang
Preist immer aufs Neu‘
Dich unser schöner Sang.
Walzer Nr. 4
Halt an deine Fluten bei Wien,
Es liebt dich ja so sehr
Du findest, wohin du magst zieh’n,
Ein zweites Wien nicht mehr.
Walzer Nr. 3
Die Nixen auf dem Grund
Die geben’s flüsternd kund
Was alles du erschaut
Seitdem über dir der Himmel sonnig blaut
Walzer Nr. 5
Dein Quell in Donaueschingen liegt,
durch Regensburg und Ulm du fließt,
Passau, Linz und Budapest
und Belgrad, Bukarest.
Durch Deutschland und Österreich,
die Slowakei und Ungarn du fließt,
Kroatien, Bulgarien du siehst, am End
das Schwarze Meer.
Walzer Nr. 6
Drum lasst uns alle jetzt hier singen,
lasst es klingen laut, wir wollen fröhlich sein
Tanzen und auch springen, immer weiter dreh‘n,
wir wollen selig sein.
Walzer tanzen, immer weiter rundherum
Bis uns ganz schwindlig wird
Trotzdem lieben wir Dreivierteltakt
Weil’s glücklich uns macht.
Walzer Nr. 7
Das Schifflein fährt auf den Wellen so sacht
Still ist die Nacht, die Liebe nur wacht
Der Schiffer flüstert der Liebsten ins Ohr
Dass längst schon sein Herz sie erkor
O Himmel, sei gnädig dem liebenden Paar
Schütz vor Gefahr es immerdar
Nun fahren dahin sie in seliger Ruh
O Schifflein immer nur zu
Walzer Nr. 8
Wiener Blut, frischer Mut
O wie glücklich macht,
Mit dem vereint ihr lacht
Wiener Blut und Lust
schwellt die Brust
Lasst uns singen den schönen Donauwalzer hier
Walzer Nr. 9
Nun singt ein fröhliches, seliges Lied
Das wie Jauchzen die Lüfte durchzieht
Von den Herzen laut wiederklingt
Und ein festes Band um uns schlingt
Walzer Nr. 10
Nun zum Schluss
Gibt es nur noch einen Gruß
An die schöne blaue Donau
Den prächtigen Fluss
Walzer Nr. 3
Die Nixen auf dem Grund
Die geben’s flüsternd kund
Was alles du erschaut
Seitdem über dir der Himmel sonnig blaut
Walzer Nr. 7
Das Schifflein fährt auf den Wellen so sacht
Still ist die Nacht, die Liebe nur wacht
Der Schiffer flüstert der Liebsten ins Ohr
Dass längst schon sein Herz sie erkor
Walzer Nr. 1
Donau so blau (so blau, so blau)
Durch Tal und Au (durch Tal und Au)
Wogst ruhig dahin (wogst du dahin)
Dich grüßt unser Wien (grüßt unser Wien)
Dein silbernes Band (dein silbern Band)
Knüpft Land an Land (knüpft Land an Land)
Und fröhliche Herzen schlagen
An deinem schönen –
P a u s e
Höhepunkte aus »Die Fledermaus«
von Johann Strauss
Klicken Sie hier für die Comic-Version unseres Fledermaus-Programms im zweiten Teil des Konzerts. Nachfolgend stehen die reinen Texte in der Reihenfolge der Aufführung
1. Ouvertüre
2. Ausschnitt
Alfred
Täubchen, das entflattert ist,
Stille mein Verlangen,
Täubchen, das ich oft geküsst,
Lass dich wieder fangen!
Täubchen, holdes Täubchen mein,
Komm, o komm geschwinde,
Sehnsuchtsvoll gedenk ich dein,
Holde Rosalinde!
Adele
Wenn ich jenes Täubchen wär‘,
Fliegen könnte hin und her,
Mich in Wonne und Vergnügen
In dem blauen Äther wiegen!
Ach, warum schufst du, Natur,
Mich zur Kammerjungfer nur?
Ach, ich darf nicht hin zu dir,
Und du sehnst dich so nach mir,
Deiner heißgeliebten Nichte.
Gar zu traurig ist die G’schichte!
Ach, warum schufst du, Natur,
Mich zur Kammerjungfer nur?
3. Ausschnitt
Rosalinde
So muss allein ich bleiben
Acht Tage ohne dich?
Wie soll ich dir beschreiben
Mein Leid so fürchterlich?
Wie werd ich es ertragen,
Dass mich mein Mann verließ?
Wem soll mein Leid ich klagen?
O Gott, wie rührt mich dies!
Ich werde dein gedenken
Des Morgens beim Kaffee,
Wenn ich dir ein will schenken,
Die leere Tasse seh’.
Kann keinen Gruß dir winken.
Aus Jammer werd ich g’wiss
Ihn schwarz und bitter trinken! – Ach!
O Gott, wie rührt mich dies!
O je, o je, wie rührt mich dies!
Wo bleibt die traute Gruppe,
Kommt Mittag dann heran?
Zum Rindfleisch wie zur Suppe,
Zum Braten – keinen Mann!
Und sinkt der nächt’ge Schleier,
Gibt’s wieder mir ’nen Riss,
Mein Schmerz wird ungeheuer!
O Gott, wie rührt mich dies!
O je, o je, wie rührt mich dies!
Was soll das Klagen frommen,
Den Kopf verlier ich schier,
Mein Kopf ist ganz benommen.
Den meinen hab ich hier!
Leb wohl, ich muss nun gehen.
Doch bleibt ein Trost so süß:
Es gibt ein Wiedersehen, es gibt ein Wiedersehen!
O Gott, o je, wie rührt mich dies!
4. Ausschnitt
Alfred
Trinke, Liebchen, trinke schnell,
Trinken macht die Augen hell.
Sind die schönen Äuglein klar,
Siehst du alles licht und wahr.
Siehst, wie heiße Lieb‘ ein Traum,
Der uns äffet sehr,
Siehst, wie ew’ge Treue Schaum –
So was gibt’s nicht mehr!
Flieht auch manche Illusion,
Die dir einst dein Herz erfreut,
Gibt der Wein dir Tröstung schon
Durch Vergessenheit.
Glücklich ist, wer vergisst,
Was doch nicht zu ändern ist!
Kling, kling, Sing, sing, sing, trink mit mir,
Sing mit mir – Lalalala!
Glücklich ist, wer vergisst,
Was doch nicht zu ändern ist!
Rosalinde
Er geht nicht von hinnen,
Schläft hier wohl noch ein.
Was soll ich beginnen?
Alfred
Stoß an!
Rosalind
Nein, nein, Ach
Alfred
Trinke, Liebchen, trinke schnell,
Trinken macht die Augen hell.
Mach doch nur kein bös Gesicht,
Sei hübsch lustig, grolle nicht!
Brachst du einmal auch die Treu,
Das sei dir verzieh’n.
Schwöre wieder mir aufs neu,
Und ich glaub dir kühn!
Glücklich macht uns Illusion,
Ist auch kurz die ganze Freud.
Sei getrost, ich glaub dir schon
Und bin glücklich heut!
Glücklich ist, wer vergisst,
Was doch nicht zu ändern ist!
Kling, kling, Sing, sing, sing, trink mit mir,
Sing mit mir, trink mit mir, sing.
Rosalinde
Mein Herr, was dächten Sie von mir,
Säß‘ ich mit einem Fremden hier?
Das wär‘ doch sonderbar!
Mit solchen Zweifeln treten ja
Sie wahrlich meiner Ehr zu nah,
Beleid’gen mich fürwahr!
Spricht denn diese Situation
Hier nicht klar und deutlich schon?
Mit mir so spät im Tête-à-tête
Ganz traulich und allein,
In dem Kostüm, so ganz intim,
Kann nur allein der Gatte sein.
Gleich einem Pascha fanden Sie
ihn mir im Schlafrock vis-à-vis,
Die Mütze auf dem Haupt.
Dass man bei solchem Bilde noch
Ein wenig zweifeln könnte doch,
Das hätt‘ ich nie geglaubt.
Sehen Sie doch, wie er gähnt,
Wie er sich nach Ruhe sehnt!
Im Tête-à-tête mit mir so spät
Schlief er beinah schon ein.
So ennuyiert und so blasiert
Kann nur allein ein Eh’mann sein!
Gefängnis-Direktor Frank
Mein schönes, großes Vogelhaus,
Es ist ganz nahe hier.
Viel Vögel flattern ein und aus,
Bekommen frei Quartier.
Drum lad ich Sie ganz höflich ein,
Dort auch mein Gast zu sein,
Ich bitte, fügen Sie sich drein,
Das wird das Beste sein.
Rosalinde
Nun wohlan, das Schicksal will,
Dass heut allein ich soll soupieren.
Ja, ich füge willig mich darein.
Warum soll man noch vergeblich
Streiten hier und lamentieren?
Fort, nur fort, es muss, es muss ja sein!
5. Ausschnitt
Ein Souper heut uns winkt,
Wie noch gar keins dagewesen,
Delikat, auserlesen
Immer hier man speist und trinkt!
Alles, was mit Glanz die Räume füllt,
Erscheint uns wie ein Traumgebild.
Wie in einen Zauberkreis gebannt,
Ruft alles: ha, charmant, amüsant!
Ein Souper heut uns winkt,
Wie noch gar keins dagewesen,
Delikat, auserlesen
Immer hier man speist und trinkt!
Wie fliehen schnell die Stunden fort,
Die Zeit wird sicher keinem lang,
Es heißt ja hier das Losungswort:
Amüs’ment, Amüs’ment!
Graf von Orlowski
Ich lade gern mir Gäste ein,
Man lebt bei mir recht fein,
Man unterhält sich, wie man mag,
Oft bis zum hellen Tag.
Zwar langweil ich mich stets dabei,
Was man auch treibt und spricht,
Indes, was mir als Wirt steht frei,
Duld’ ich bei Gästen nicht.
Und sehe ich, es ennuyiert
Sich jemand hier bei mir,
So pack ich ihn ganz ungeniert
Werf’ ihn hinaus zur Tür.
Und fragen Sie, ich bitte,
Warum ich das denn tu?
’s ist mal bei mir so Sitte:
Chacun à son goût!
Wenn ich mit andern sitz beim Wein
Und Flasch‘ um Flasche leer‘,
Muss jeder mit mir durstig sein,
Sonst werde grob ich sehr.
Und schenke Glas um Glas ich ein,
Duld’ ich nicht Widerspruch.
Nicht leiden kann ich’s, wenn sie schrei’n:
»Ich will nicht, hab genug!«
Wer mir beim Trinken nicht pariert,
Sich zieret wie ein Tropf,
Dem werfe ich ganz ungeniert
Die Flasche an den Kopf!
Und fragen Sie, ich bitte,
Warum ich das denn tu?
’s ist mal bei mir so Sitte:
Chacun à son goût!
6. Ausschnitt
1. Im Feuerstrom der Reben, trala, la la la la la la,
Sprüht ein himmlisch Leben, trala, la la la la la!
Die Könige, die Kaiser,
Sie lieben Lorbeerreiser,
Doch lieben sie daneben
Den süßen Saft der Reben.
Stoßt an, stoßt an und huldigt im Vereine
Dem König aller Weine!
Stoßt an, stoßt an, stoßt an!
Die Majestät wird anerkannt rings im Land,
Jubelnd wird Champagner der Erste sie genannt.
Es lebe Champagner der Erste!
Der Mönch in stiller Zelle, trala, la la la la la la,
Labt sich an dem Quelle, trala, la la la la la la!
Zu netzen seine Lippen,
Muss viel und oft er nippen
Und holt sich aus dem Glase
Rubinen auf die Nase.
Stoßt an, stoßt an und huldigt im Vereine
Dem König aller Weine!
Stoßt an, stoßt an, stoßt an!
Die Majestät wird anerkannt rings im Land,
Jubelnd wird Champagner der Erste sie genannt.
Es lebe Champagner der Erste!
Dir huldigen Nationen, trala, la la la la la la,
Bis zu den fernsten Zonen, trala, la la la la la!
Champagner schwemmt mitunter
Gar mancherlei hinunter.
Drum lassen weise Fürsten
Die Völker niemals dürsten.
Stoßt an, stoßt an und huldigt im Vereine
Dem König aller Weine!
Stoßt an, stoßt an, stoßt an!
Die Majestät wird anerkannt rings im Land,
Jubelnd wird Champagner der Erste sie genannt.
Es lebe Champagner der Erste!
Falke
Herr Chevalier, ich grüße Sie!
Merci, merci, merci!
Auf Ihr Spezielles, Herr Marquis!
Auf Ihr Wohl, Chevalier und Marquis!
Merci, merci, merci!
Halt, hört mich an, was ich ersann! Hört ihn an!
Ich seh’, dass sich die Paare gefunden,
Dass manche Herzen in Liebe verbunden,
Drum lasset uns alle ein großer Verein
Von Schwestern und von Brüdern sein!
Eine große Brüderschaft, es sei!
Auch Ihr, schöne Maske, seid dabei?
Wo alle küssen, werd ich‘s auch müssen!
Folgt meinem Beispiel, das Glas zur Hand,
Und jeder singe, zum Nachbarn gewandt:
Brüderlein, Brüderlein und Schwesterlein
Wollen alle wir sein, stimmt mit mir ein!
Brüderlein, Brüderlein und Schwesterlein,
Lasst das traute Du uns schenken
Für die Ewigkeit, immer so wie heut,
Wenn wir morgen noch dran denken!
Erst ein Kuss, dann ein Du, Du, Du immerzu!
Duidu, Duidu, la la la!
7. Ausschnitt
Diese Tänzer mögen ruh’n.
Bei rauschender Weise im fröhlichen Kreise
Lasset uns selbst hier tanzen nun!
Stellt euch zum Tanz!
Ja, ein Tanz, ein wirbelnder Tanz
Das erhöht des Festes Glanz!
Ha, welch ein Fest, welche Nacht voll Freud‘!
Liebe und Wein gibt uns Seligkeit.
Ging‘s durch das Leben so flott wie heut,
Wär‘ jede Stunde der Lust geweiht!
Adele
Spiel ich die Unschuld vom Lande,
Natürlich im kurzen Gewande,
So hüpf ich ganz neckisch umher,
Als ob ich ein Eichkatzerl wär‘.
Und kommt ein saubrer junger Mann,
So blinzle ich lächelnd ihn an,
Durch die Finger zwar nur
Als ein Kind der Natur,
Und zupf an meinem Schürzenband;
So fängt man Spatzen auf dem Land.
Und folgt er mir, wohin ich geh,
Sag ich naiv: »Sö Schlimmer, Sö!«
Setz mich zu ihm ins Gras sodann
Und fang auf’s Letzt zu singen an:
La la la la la la la la!
O Fledermaus, o Fledermaus,
Lass endlich jetzt dein Opfer aus.
Der arme Mann, der arme Mann
Ist gar zu übel dran!
Eisenstein
Woll‘n Sie mir erklären nicht,
Was soll bedeuten die Geschicht‘?
Noch werd ich nicht klug daraus!
Falke
So rächt sich die Fledermaus!
O Fledermaus, o Fledermaus,
Lass endlich jetzt dein Opfer aus.
Der arme Mann, der arme Mann
Ist gar zu übel dran!
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