Von Anfang an…
Die vocal-concertisten wurden 1987 durch Kristian Commichau gegründet, der den Chor bis heute leitet. Er ist Ideengeber, künstlerischer Leiter, geduldiger Lehrer und ein weitsichtiges Organisationstalent – kurz: Es geht nicht kurz. Deswegen widmen wir ihm ein eigenes Kapitel:
Zur Vita von Kristian Commichau
Das Unerhörte zu Gehör bringen
dieser Leitsatz prägt die musikalische Arbeit der vocal-concertisten seit ihrer Gründung 1987. Unerhörtes – das umfasst die Erarbeitung von in Vergessenheit geratener Musik aus Renaissance und Barock in historischer Spielpraxis ebenso wie die Aufführung von unbekannten Werken der Moderne.
Unerhörtes hören lassen die vocal-concertisten ebenso durch die Verbindung von Wort und Musik gemeinsam mit Walter Jens, Friedrich Schorlemmer und Thekla Carola Wied. Oder durch ein konzertantes Nebeneinander der Bandoneonmusik Astor Piazzollas und der Motetten Johann Sebastian Bachs.
Und selbst wer gar nicht hören kann, konnte die vocal-concertisten erleben: Gudrun Hillert übersetzte für gehörlose Zuschauer ein Weihnachtskonzert mit Thekla Carola Wied simultan in die Gebärdensprache.
Auch manches hier gängige Werk ist in der Ferne ganz unerhört: Konzertreisen führten die vocal-concertisten mit der Unterstützung des Deutschen Musikrats und des Goethe-Instituts durch Europa, nach Israel, Australien, Indien, Chile, Kanada, Ghana, Bolivien und zuletzt sogar nach China.
Unerhört – und ungesehen – das sind auch die selten vollständig aufgeführten Barockopern. Ein musikalischer Höhepunkt für die vocal-concertisten war Henry Purcells »King Arthur« in einer kompletten szenischen Inszenierung mit Schauspiel und Musik unter der Regie von Lars Wernecke. Die erste Opernproduktion setzte soviel Begeisterung frei, dass eine weitere folgte: 2005 produzierten die vocal-concertisten »Die Piraten von Penzance« von Gilbert & Sullivan.
Mit diesen musikalischen und organisatorischen Erfahrungen kann der Chor heute mit einer unerhörten Leichtigkeit im Genrewechsel einerseits als Konzertchor auftreten, aber auch souverän mit Schauspieleinlagen, Körper-Percussion, Pop-Musik oder ganz ursprünglich mit wunderbaren a-cappella-Werken zur Entfaltung kommen. Durch die Reisen und Kooperationen mit Musik-Fakultäten sind die vocal-concertisten sogar ein beliebtes Instrument für Workshops mit Dirigierstudenten, zuletzt in Ghana, Bolivien und China.
Chor-Vita
Die VOCAL-CONCERTISTEN wurden 1987 als Projektchor namens »norddeutsche vocal-concertisten« von Kristian Commichau gegründet, der den Chor bis heute leitet.
Zur Vita von Prof. Kristian Commichau
Seitdem der Kammerchor seinen Schwerpunkt in den Berliner Raum verlagert hat, heißt er »vocal-concertisten«. Er trägt sich als Verein selbst und ist an keine Institution gebunden.
Die Mitglieder sind erfahrene, zum Teil ausgebildete Sängerinnen und Sänger aus Berlin und Potsdam, aber auch aus anderen Städten Deutschlands. Der Chor ist Preisträger nationaler und internationaler Wettbewerbe. Er hat mit Künstlern wie Christine Schäfer, Annette Dasch, Christiane Oelze, Alastair Thompson, Thomas Quasthoff und Jan Kobow zusammengearbeitet.
Zahlreiche Konzertreisen führten den Chor ins Ausland: nach Estland und Russland, Italien, Ungarn und Tschechien, Israel (Israel in Egypt von Georg Friedrich Händel), Belgien und in die Niederlande (Ein deutsches Requiem von Johannes Brahms im Concertgebouw Amsterdam), nach Australien (die erste Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach mit historischen Instrumenten auf dem Kontinent), anlässlich des Bach-Jahres und auf Einladung des Goethe-Instituts nach Indien, eine Südamerika-Reise nach Chile, Sao Paulo und Montevideo (Requiem von Mozart), nach Nord-Wales, Kanada, Ghana, Bolivien (erste Aufführung von Bachs Johannes-Passion) und zuletzt nach China, jeweils mit Unterstützung des Goethe-Instituts.
Zu den Besonderheiten dieses Chores gehören Opern-Aufführungen (2001 King Arthur von Purcell und 2005 Die Piraten von Penzance von Gilbert & Sullivan) sowie musikalische Theaterstücke (2005 Mögliche Begegnung von Paul Barz und 2008 in Zusammenarbeit mit dem Chor und Orchester der Universität Potsdam die Uraufführung Orpheus Britannicus von Lars Wernecke).
Aber auch mit vielen anderen Projekten haben die vocal-concertisten die Grenzen gewöhnlicher Chorarbeit weit überschritten: z.B. 2001 und 2006 Aufführung des Mozart-Requiems mit betrachtenden Zwischentexten von und mit Walter Jens; 2003, wieder in Zusammenarbeit mit der Universität Potsdam, ein Gesprächskonzert mit Friedrich Schorlemmer; 2010 mit Swinging Bach und 2015 mit Glorious Sounds ein Ausflug in den Jazz oder in Klangräume, eine Zusammenarbeit mit der Klangkünstlerin und Obertonsängerin Cora Krötz.
(Stand: 08.05.2018)
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